Ob Hallen, Bürobauten, Parkhäuser, Schul- oder Wohngebäude – die Systembau-Experten von Goldbeck realisierten inzwischen 10.000 Projekte in ganz Europa und betreuen aktuell 1.900 Objekte ihrer Servicegesellschaften. Herr Dr. Michael Six, Geschäftsführer bei GOLDBECK-Südwest, stellt sich und das Unternehmen vor.
Herr Dr. Six, Goldbeck blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2020/21 zurück und auch das Geschäftsjahr 2021/2022 verspricht weiteres Umsatzwachstum. Welche Faktoren sehen Sie als Schlüssel für diesen Erfolg?
Da spielen tatsächlich verschiedene Aspekte zusammen. Zum einen sorgt die Auftragslage in der gesamten Bauwirtschaft weiterhin für eine boomende Konjunktur. Zum anderen ist es unsere Art des Bauens: Wir bauen elementiert und systematisiert. Dadurch verringern wir individuelle Fehler und sind in der Lage, Bausysteme industriell und ohne Einflüsse von äußeren Umständen vorzufertigen. Das ist ein unschlagbarer Vorteil gegenüber der traditionellen Bauweise. Ein dritter Faktor für unseren Erfolg im Rhein-Main Gebiet ist unser neuer Standort in Gateway Gardens. Die dadurch gestiegene Marktpräsenz hilft uns bei der Gewinnung von neuen Mitarbeiter:innen und Kund:innen.
Die Bauindustrie kam und kommt vergleichsweise gut durch die Corona-Krise. Einige Herausforderungen ergaben sich dennoch. Wie sehen diese für Goldbeck aus?
Wir und die gesamte Baubranche spüren die Auswirkung auf der Seite der Beschaffung. Materialknappheit und die daraus folgende Preissteigerung waren und bleiben die größten Herausforderungen. Bei Goldbeck merken wir zudem, dass der Zusammenhalt in Teams ohne direkten Kontakt zunehmend schwerfällt. Unser Ziel ist es, auch hier schnell zurück zum persönlichen Austausch zu kommen.
Welche mittelfristigen Entwicklungen werden Ihrer Meinung nach durch die Pandemie beschleunigt, extern und intern?
Ich gehe zunächst auf die internen Transformationsprozesse ein. Selbstverständlich erlebte hier die Digitalisierung einen sehr großen Schub. Remote Work und auch die digitalen Medien wurden schnell zu unserem „New Normal“. Das mobile Arbeiten hat sich inzwischen etabliert und es funktioniert. Wir ersparen uns unnötige Dienstreisen, wenngleich es wichtig ist, sich immer wieder persönlich zu treffen. Diese Prozesse wirken sich auch extern aus: Die Arbeitswelt verändert sich und stellt neue Anforderungen an die Büros. Wir finden Antworten, diese Arbeitswelt neu zu gestalten und auf die gewandelten Bedürfnisse auszurichten.
Was bietet der Standort Gateway Gardens Ihrem Unternehmen, um auf die veränderten Anforderungen zu reagieren?
Eine hervorragende Verkehrsanbindung ob mit der S-Bahn, Autobahn oder mit dem Flughafen Frankfurt. Darüber hinaus entwickelt sich Gateway Gardens zu einem Bürostandort mit neuen Konzepten wie zum Beispiel Desk-Sharing und bietet außergewöhnliche Designs, die wir bei Goldbeck auch schon umgesetzt haben. Die Parks drum herum und die Angebote des Vereins Gateway Gardens Community e.V. tragen zu einem angenehmen Ausgleich bei. Ich denke, dass sich das Quartier zu einem sehr attraktiven Bürostandort entwickelt.
Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip ist inzwischen in allen Wirtschaftszweigen angekommen. Wie authentisch schätzen Sie die Ambitionen Ihrer Branche ein?
Ich schätze sie als sehr authentisch ein. Die Bauindustrie muss Antworten auf nachhaltige Bauweisen liefern und Goldbeck hat das Ziel, hier eine führende Rolle einzunehmen. Als Unternehmen wollen wir bis 2023 CO2-neutral werden und wir arbeiten an neuen nachhaltigen Lösungen für unsere Produkte, im Hinblick auf Ressourcenschonung und CO2-Reduktion.
Welches Goldbeck-Projekt aus den letzten Jahren würden Sie persönlich hervorheben und warum?
Das Terminal 3 Parkhaus für die Fraport mit knapp 9.000 Stellplätzen, welches aktuell noch gebaut und als Deutschlands größtes Parkhaus gelten wird. Durch unser Parkhaussystem mit Betonplatten aus Hochleistungsbeton erzielen wir eine Materialeinsparung von ca. 35 %. Die beste Nachhaltigkeit wird nämlich dann erreicht, wenn die Ressource eingespart werden kann und die Bauteile nur die Masse haben, die tatsächlich gebraucht wird. Außerdem erfolgt der Transport der Deckenplatten bis 100 Meter vor die Baustelle mit der Bahn.